Die Einbecker Bier-Bannmeile ERFAHREN

September-Tour des ADFC im Rahmen des „Bockbierjahres 2023“

Im Rahmen des Einbecker „Bockbierjahres 2023“ lud der ADFC dazu ein, die Einbecker Bier-Bannmeile mit dem Fahrrad abzufahren und zu erkunden. Als Orientierung dienten den Radfahrfreunden die acht Bannmeilen-Gedenksteine, die im Jahr 1978 von der Einbecker Brauhaus AG an allen Stellen aufgestellt worden waren, an denen einst entlang der Einbecker Bannmeile Wachtürme der Einbecker Landwehr standen. Die Einbecker Landwehr, auch als Einbecker Feld bezeichnet, war gemeinschaftlich genutzter Grund, der vornehmlich zur Selbstversorgung der innerhalb der Stadtmauern lebenden Bürger diente. Gartenpartien, Weide- und Hutland, bewirtschaftete Waldstücke zur Holzversorgung, aber auch Hopfengärten waren innerhalb des Bannmeilenkreises zu finden.

Die Strecke von Gedenkstein zu Gedenkstein betrug rund 50 km. Tourleiter Martin Ruppaner vom ADFC konnte sich an diesem herrlichen Septembertag über insgesamt 24 Teilnehmer freuen, die gemeinsam auf ihren Drahteseln zu dieser historisch anmutenden Tour angefahren waren. Mit von der Partie waren auch Martin und Patricia Keil, die als Mitorganisatoren des Einbecker „Bockbierjahres 2023“ an diesem Tag auf BOLLE Lastenrädern die Gruppe ein Stück weit begleiteten. Sie verrieten, dass sie diese Tour bereits als kleine Übung für den im Rahmen des kommenden „Mobilitätsjahres 2024“ geplanten Lastenrad-Biertreck von Einbeck nach Lübeck betrachten würden.

Schließlich wurden alle einstigen Wachtürme an diesem Tag angesteuert. Erster Zielpunkt war der im Süden der Stadt gelegene Reinser Turm. Weiter ging es über den Pinkler Turm und den Klapper Turm. Kleine Abstecher zu schönen Einbecker Lieblingsplätzen machten die Tour noch einmal reizvoller. So bot ein Aussichts-Stopp an der „Streuobstwiese Bartshäuser Turm“ einen herrlichen Blick auf die traditionsreiche Bierstadt Einbeck. Mitinitiator der Einbecker Streuobstwiese, Herr Werner Arzeus, hat die große Radfahrergruppe mit Kaltgetränken zwischen den liebevoll gesetzten Obstbäumen empfangen und das einst als „Streuobstwiese for future“ gestartete Naturprojekt vorgestellt.

Weiter ging es über den Kuventhaler Turm hin zum Hube Turm, wo die verdiente Mittagspause eingelegt wurde. Einen weiteren Höhepunkt und auch Höhenpunkt stellte die Visite der just in der Sanierung befindlichen Greener Burg dar. Die Bergetappen hatten es im Hinblick auf die Höhenmeter durchaus in sich und strengten die Waden schon etwas mehr an. Somit wurde an der Greener Burg noch einmal pausierte. Zurück nach Einbeck ging es dann über den schönen Leine-Heide-Radweg. Am Leineturm entstand sodann das Gruppenfoto der Bannmeilen-Radfahrer. Als letzter Turm kurz vor den östlichen Toren der Stadt wurde dann auch noch der Gedenkstein des Roten Turms passiert.

Zurück in der Einbecker Innenstadt endete die Tour an der TangoBrücke, wo es dann noch einmal eine große Auswahl an verschiedenen Einbecker Bieren zu verköstigen gab. Die Einbecker Brauhaus AG hatte hier im Vorfeld bereits für die Bannmeilen-Radfahrer die Kühlschränke gefüllt. Mit Radler alkoholfrei oder auch Bockbier konnte in der frühabendlichen Herbstsonne so gemeinsam auf die schöne Tagestour zurückgeblickt werden.

Funfact: Der Durchgangsverkehr wurde einst durch die Landwehr auf Wege gelenkt, die von Türmen aus kontrolliert werden konnten. Innerhalb der Landwehr-Grenzen gab es nur Einbecker Bier.

Ohne Schreck und Schaden

Verkehrswendeinitiative Einbeck und Autohaus Kerkau aktiv für sichere Radwege

Einbecks Straßen sollen sicherer werden und hierzu gilt es insbesondere, die kleineren vor den größeren bzw. die leichteren vor den schwereren Verkehrsteilnehmern zu schützen. Einen Risikofaktor haben nun Vertreter der Einbecker Verkehrswendeinitiative am Altendorfer Tor in den Fokus genommen. Und das sind Motorhauben, die Autofahrer beim Verlassen von Parkplätzen oft achtlos bis an den Autofahrbahnrand vorschieben. Achtlos deshalb, weil dabei die zwischen Autofahrbahn und Grundstücksausfahrten befindlichen Radwege viel zu häufig einfach vergessen werden. Die Folge sind gefährliche Vorfahrtsverletzungen durch die Autofahrerenden, die Radfahrende dann zu gefährlichen Brems- und Ausweichmanövern nötigen oder sogar zu Unfällen führen.

„Zu den Anrainern des Altendorfer Tor zählen große Einkaufsmärkte, stark frequentierte Tankstellen, Industrieunternehmen und Autohäuser. Ein Großteil der Kunden, Mitarbeitenden und Lieferanten kreuzen mit ihren Kraftfahrzeugen täglich tausende Male die auf beiden Seiten entlang der Straße verlaufenden Radfahrwege. Leider sind diese Radwege für die Autofahrenden ausnahmslos nicht gut zu erkennen, da beispielsweise eine farbliche Hervorhebung von vorfahrtsberechtigen Radfahrwegen bisher leider in Einbeck noch keine Anwendung findet. Die Folge sind regelmäßige Vorfahrtsverletzungen durch Autos, die beim Heranfahren an die Autofahrbahn die Radwege komplett blockieren und oft zu spät herannahende Radfahrende wahrnehmen.“ so berichtet Martin Keil als Mitglied der Einbecker Verkehrswendeinitiative.

Ein von der Verkehrswendeinitiative Einbeck vorgestellter Lösungsansatz, mit dem diese Gefahrenmomente schon einmal reduziert werden sollen, stieß jüngst bei Autohaus Kerkau auf Begeisterung. „Solange die Radwege durch die öffentlichen Träger nicht ausreichend gekennzeichnet sind, besteht auch bei uns die Gefahr, dass unsere Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden bei der Ausfahrt von unserem Firmengelände Radfahrer übersehen bzw. den Radweg zu spät wahrnehmen. Den Vorschlag, in privater Eigeninitiative auf die Vorfahrt der Radfahrenden aufmerksam zu machen, haben wir begeistert mit umgesetzt.“

Die Lösung sind auffällige und ansprechend gestaltete Stoppschilder, die deutlich auf die Vorfahrt der Radfahrenden aufmerksam machen. Die Schilder wurden mit Einnahmen aus den Spenden für zwei Radreiseberichte in der TangoBrücke finanziert. Die Montage der Schilder an stabilen Masten finanzierte das Autohaus Kerkau. „Wir arbeiten daran, für diese wichtige Verkehrsachse mehr Sicherheit für Radfahrerende zu erlangen. Das Modell der Stoppschilder darf gerne Nachahmer finden. Eine große Verantwortung liegt jedoch vor allem bei der Stadt Einbeck, die sich auch diesen Radwegen im Rahmen der Umsetzung des Nahmobilitätskonzeptes zuzuwenden hat“ konstatiert Lotte Herzberg. Weitere Anrainer, die sich der Stoppschildlösung anschließen mögen, können unter https://einbeck.endlich-verkehrswende.de/ mit den Initiatorinnen Kontakt aufnehmen.

“Höchstens symbolischer Akt”

Erste geplante Fahrradstraße in Einbeck hat Verbesserungspotenzial

von Valentin und Lotte

Am Samstag, den 26. November 2022, fand mit gut ein Dutzend Teilnehmenden die allmonatliche Fahrrad-Demo durch Einbeck statt. Neben der gewohnten Route über Grimsehlstraße und Altendorfer Tor führte die Demo diesmal zusätzlich durch das Ostertor und den Neuen Markt. Wie in der Ratssitzung des Bauausschusses am vergangenen Dienstag angekündigt, sollen diese Straßen zeitnah zu einer Fahrradstraße umgewidmet werden.

Bei der Zwischenkundgebung am Neuen Markt Ecke Hohe Münsterstraße lobte ein Teilnehmer zwar, dass eineinhalb Jahre nach Veröffentlichung des Nahmobilitätskonzepts nun endlich erste Maßnahmen ergriffen werden, kritisierte jedoch die Zurückhaltung, mit der dies geschehe. Die Fahrradstraße soll nämlich ohne Einschränkungen für den Kfz-Verkehr umgesetzt werden, nicht einmal Parkplätze sollen dafür weichen. Damit entspricht die Maßnahme nicht mehr der eigentlichen verkehrsrechtlichen Definition einer Fahrradstraße, und auch an der aktuellen Gefahrenlage für Radfahrende speziell an der Ecke Neuer Markt / Hohe Münsterstraße wird sich aller Vorraussicht nacht nichts ändern. Die Umwidmung zur “Fahrradstraße” in der geplanten Form wird sich höchstens als symbolischer Akt und dezenter Hinweis auf Rücksichtnahme niederschlagen.

Alle, die regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs sind, wissen, was es bedeutet auf die Rücksichtnahme von Autos angewiesen zu sein: Überholvorgänge mit weniger als einem Meter Abstand sind keine Seltenheit. Die Kampagne „Einbeck nimmt Rücksicht“ versucht vergeblich mit Schildern auf die Einhaltung des gesetzlichen Sicherheitsabstandes von 1,50m hinzuwirken. Dabei zeigen zahlreiche Studien, nicht die Appelle an Rücksichtnahme, sondern konkrete bauliche Maßnahmen schaffen die nötige Verkehrssicherheit. Für eine sichere Fahrradinfrastruktur braucht es mehr autofreie Fläche.

Am Beispiel des Ostertor / Neuer Markt bedeutet das mindestens das Streichen der Parkplätze im Kurvenbereich Ecke Hohe Münsterstraße, da hier Fahrradfahrende, die in Richtung Rathaus unterwegs sind für entgegenkommende Autofahrer erst sehr spät zu sehen sind. Auch die Sperrung oder Teilsperrung für den Autoverkehr ist machbar, schließlich ist der Möncheplatz über drei weitere Straßen erreichbar. Realisiert durch einen Poller oder eine Schranke muss dabei kontrolliert werden, dass die Sperrung auch eingehalten wird. Erst mit solchen Maßnahmen verdient eine Straße den Begriff „Fahrradstraße“.

Zur Abschlusskundgebung der Fahrrad-Demo auf dem Möncheplatz wurde erneut die Bauausschusssitzung aufgegriffen: „Mit den aktuellen Entwicklungen zeigt sich erneut deutlich, dass die Stadt das Nahmobilitätskonzept nicht als einen elementaren Faktor einer sozial gerechten Gestaltung des öffentlichen Raums verstanden hat. Stattdessen behandelt sie das Thema als Nebensache, welche hinter anderen prestigeträchtigen Projekten, wie dem Bau neuer Einkaufszentren, Hotels oder umweltpolitisch enorm fragwürdiger Neubaugebiete, zurückstehen muss“, kritisierte Lotte Herzberg die aktuelle Stadtpolitik.

Nach der Fahrrad-Demo trafen sich einige Aktive zur Vernetzung und weiteren Planung. Die kostenlose Ausleihplattform “Bolle” für Lastenräder in Einbeck (www.lastenrad-einbeck.de) wird vorraussichtlich weiter wachsen, sodass sich mehr Menschen an der Nutzung von Lastenrädern und erfreuen können. Das Angebot soll in den kommenden Monaten um sogenannte Inklusions-Räder erweitert werden. Diese Räder sind dazu gedacht, zusammen mit mobilitätseingeschränkten Menschen auf einem Fahrrad unterwegs sein zu können. Denkbar sind hierbei auch Ausflüge mit Menschen in Alten- oder Pflegestätten. Auf https://einbeck.endlichverkehrswende.de gibt es zu allem weitere Informationen.

Die Verkehrswende-Initiative ist ein offener Zusammenschluss und freut sich über weitere Mitstreiter*innen. Auch Menschen aus den umliegenden Ortschaften sind eingeladen, für eine Verbesserung der Fahrradinfrastruktur mit einzustehen. Aufgrund der frühzeitigen Dunkelheit sind die Fahrrad-Demos in den kommenden Monaten auf den letzten Samstag im Monat verlegt, Start ist jeweils um 11 Uhr an der Jungen Linde im Hubeweg. Nächster Termin ist somit Silvester.

Verkehrssicherheit für Radfahrer:Innen im Fokus der Verkehrswende Initiative Einbeck

Auf der jüngsten monatlichen Fahrrad-Demo durch Einbeck hat sich die Verkehrswende-Initiative für die Sicherheit auf den Einbecker Schulwegen stark gemacht. Die Gruppe mit gut zwei Dutzend Teilnehmern besichtigte dabei exemplarische Problemstellen der städtischen Verkehrsführung. Die Zwischenkundgebung fand vor der Goetheschule in der Schützenstraße statt.

Die dortige, nach Ansicht der Verkehrswende-Initiative mangelhafte Straßengestaltung sei ein trauriges Beispiel dafür, wie bisher bei der Stadtplanung Prioritäten gesetzt würden, sagte Lotte Herzberg: »Es ist ein gefährlicher Fehler anzunehmen, dass Verkehrssicherheit entsteht, wenn Eltern, Stadtverwaltung und Verkehrspolizei Kinder und Jugendliche zu «verantwortungsvollem” Radfahren ermahnen, an der tatsächlichen Verteilung des öffentlichen Raums aber nichts ändern wollen. Verkehrssicherheit liegt nicht in der Verantwortung der schwächsten Verkehrsteilnehmer, sondern bei Personen in politischen Entscheidungspositionen.« Tatsächlich seien auf dieser Hauptroute für Schüler lediglich sogenannte Schutzstreifen für Radfahrer aufgezeichnet.

Fachkreise würden hierfür seit Jahren eine Mindestbreite von 1,85 Meter empfehlen und mittelfristig einen Ausbau zu geschützten Radfahrstreifen oder andere verkehrsberuhigende Maßnahmen. Die Schutzstreifen vor der Goetheschule unterschreiten hingegen mit 1,15 Metern die gesetzlichen Mindestmaße. Auch für das ungeschulte Auge seien sie zu schmal, da nicht einmal das dazugehörige Fahrrad-Symbol in den Schutzstreifen passe. Die Route der Fahrrad-Demo führte diesmal auch durch Wohngebiete und über den Negenborner Weg.

»Auch hier braucht es noch einiges an Umsetzung für ein sicheres Fahrradwegenetz, damit sich überhaupt alle aufs Rad trauen«, hieß es von der Verkehrswende-Initiative. Der Negenborner Weg sei eine der wichtigsten Verbindungen zu den Schulen. Hier fehlten beidseitige Fahrradwege oder eine Rad-Vorrangregelung, die genug Schutz für die Kinder gewährleisten könnten. Auch Eltern mit Fahrrad-Anhängern und Lastenrädern benötigten genug Platz, um nicht der Gefahr ausgesetzt zu sein, angefahren zu werden.

Für die kommenden Monate seien weitere Veranstaltungen in Planung. So findet voraussichtlich am 10. September das erste Verkehrswende-Fest in Einbeck statt. Organisiert von einem breiten Bündnis lokaler Akteure, soll an dem Tag für eine lebenswerte Stadt und die Einrichtung von Fahrradstraßen geworben werden. Alle Interessierte sind eingeladen, sich mit ihren Ideen bei der Gestaltung des Aktionstages einzubringen.

Text: Verkehrswende Initiative Einbeck

Es wird Frühling – ab auf die Radwege… – neue Rundtour im Fachwerk5Eck

Im Rahmen unserer Bolle-Ausfahrt im Herbst 2020, an der unter anderem auch unsere Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek mit in die Pedale getreten hat, entstand genau das, was wir uns gewünscht hatten: ein reger Austausch über die Mobilität auf zwei und bei Bolle natürlich auch auf drei Rädern.

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„Neue“ Tische für Junge Linde

Die KVHS ist seit geraumer Zeit ein wichtiger Partner der Jugend- und Soziokulturvilla Junge Linde. Seien es die Integrationskurse im Bereich Deutsch als Fremdsprache oder auch Jugendprogramme wie z.B. das regelmäßig in der JuLi realisierte Ferienprogramm „TalentCampus“.

Im Rahmen der Renovierung unserer Gruppen- und Teamräume im ersten Stock der JuLi entsteht derzeitig unter anderem auch ein Schulungs- und Versammlungsraum. Schulungen und Versammlungen live und in Farbe – so unwahrscheinlich das im Moment auch klingen mag: Corona wird uns soziale Menschen nicht für immer im unsozialen Würgegriff halten!

Wir von der Jungen Linde sagen DANKE für 6 stabile Trapeztische, die wir schon bald im Versammlungsraum der JuLi einzeln, aber auch schick im Kreis aufstellen können.

#Bolle: für den Transport der sechs Tische, die übrigens ziemlich massiv und somit nicht ganz leicht sind, haben wir den Bolle-Handwagen „Blauer Riese“ zum Einsatz gebracht. Unterwegs wurden wir vor dem ArtSpot „Sertürner meets The Black Ape“ dazu beglückwünscht, dass wir auch so engagierte „Autohasser“ seien. Das stimmt so aber nicht ganz: Wir sind keine Autohasser, sondern einfach nur begeisterte Auto-Nichtnutzer. Bolle macht es möglich!

Quizfrage: In welchem Jahr sind die Tische wohl produziert / gekauft worden? wir sind gespannt auf Eure Einschätzung…