Ohne Schreck und Schaden

Verkehrswendeinitiative Einbeck und Autohaus Kerkau aktiv für sichere Radwege

Einbecks Straßen sollen sicherer werden und hierzu gilt es insbesondere, die kleineren vor den größeren bzw. die leichteren vor den schwereren Verkehrsteilnehmern zu schützen. Einen Risikofaktor haben nun Vertreter der Einbecker Verkehrswendeinitiative am Altendorfer Tor in den Fokus genommen. Und das sind Motorhauben, die Autofahrer beim Verlassen von Parkplätzen oft achtlos bis an den Autofahrbahnrand vorschieben. Achtlos deshalb, weil dabei die zwischen Autofahrbahn und Grundstücksausfahrten befindlichen Radwege viel zu häufig einfach vergessen werden. Die Folge sind gefährliche Vorfahrtsverletzungen durch die Autofahrerenden, die Radfahrende dann zu gefährlichen Brems- und Ausweichmanövern nötigen oder sogar zu Unfällen führen.

„Zu den Anrainern des Altendorfer Tor zählen große Einkaufsmärkte, stark frequentierte Tankstellen, Industrieunternehmen und Autohäuser. Ein Großteil der Kunden, Mitarbeitenden und Lieferanten kreuzen mit ihren Kraftfahrzeugen täglich tausende Male die auf beiden Seiten entlang der Straße verlaufenden Radfahrwege. Leider sind diese Radwege für die Autofahrenden ausnahmslos nicht gut zu erkennen, da beispielsweise eine farbliche Hervorhebung von vorfahrtsberechtigen Radfahrwegen bisher leider in Einbeck noch keine Anwendung findet. Die Folge sind regelmäßige Vorfahrtsverletzungen durch Autos, die beim Heranfahren an die Autofahrbahn die Radwege komplett blockieren und oft zu spät herannahende Radfahrende wahrnehmen.“ so berichtet Martin Keil als Mitglied der Einbecker Verkehrswendeinitiative.

Ein von der Verkehrswendeinitiative Einbeck vorgestellter Lösungsansatz, mit dem diese Gefahrenmomente schon einmal reduziert werden sollen, stieß jüngst bei Autohaus Kerkau auf Begeisterung. „Solange die Radwege durch die öffentlichen Träger nicht ausreichend gekennzeichnet sind, besteht auch bei uns die Gefahr, dass unsere Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden bei der Ausfahrt von unserem Firmengelände Radfahrer übersehen bzw. den Radweg zu spät wahrnehmen. Den Vorschlag, in privater Eigeninitiative auf die Vorfahrt der Radfahrenden aufmerksam zu machen, haben wir begeistert mit umgesetzt.“

Die Lösung sind auffällige und ansprechend gestaltete Stoppschilder, die deutlich auf die Vorfahrt der Radfahrenden aufmerksam machen. Die Schilder wurden mit Einnahmen aus den Spenden für zwei Radreiseberichte in der TangoBrücke finanziert. Die Montage der Schilder an stabilen Masten finanzierte das Autohaus Kerkau. „Wir arbeiten daran, für diese wichtige Verkehrsachse mehr Sicherheit für Radfahrerende zu erlangen. Das Modell der Stoppschilder darf gerne Nachahmer finden. Eine große Verantwortung liegt jedoch vor allem bei der Stadt Einbeck, die sich auch diesen Radwegen im Rahmen der Umsetzung des Nahmobilitätskonzeptes zuzuwenden hat“ konstatiert Lotte Herzberg. Weitere Anrainer, die sich der Stoppschildlösung anschließen mögen, können unter https://einbeck.endlich-verkehrswende.de/ mit den Initiatorinnen Kontakt aufnehmen.

Einbecks erste Fahrradstraße eröffnet

Einbeck hat seit Montagnachmittag seine erste Fahrradstraße. Jedenfalls stehen zwischen Möncheplatz und Rathaus jetzt die Schilder dazu. Nur einen Haken hat die ganze Angelegenheit: An der tatsächlichen Verkehrssituation ändern diese Schilder nichts. Denn unter die blauen runden Fahrradsymbole hat die Stadt jeweils ein weiteres Schild geschraubt mit der Aufschrift „Motorräder und PKW frei“.

Das Einbecker Modell Fahrradstraße besagt also: Auf den Straßen Neuer Markt und Ostertor haben Radfahrende jetzt „Vorrang“ vorm Auto. Das bedeutet sie dürfen hier nebeneinander fahren, folgende Autos müssen sich an deren Geschwindigkeit anpassen. Was bei der Eröffnung niemand benennt: Auch vorher durften Radfahrende hier nicht überholt werden, so wie in praktisch allen Nebenstraßen Einbecks. Das schreibt nicht die Stadt Einbeck so vor, sondern die StVO, die besagt: Innerorts gilt für Kraftfahrzeuge beim Überholen von Radfahrenden (und Fußgänger*innen) ein Mindestabstand von 1,50 m, gemessen von der Außenkante des Fahrradlenkers bis zur Außenkante Autospiegel – bei Kindern sind es 2,00 m. Verbunden mit dem gerichtlich festgelegten Mindestabstand für Radfahrende zu parkenden Autos von 1,00 m bis 1,50 m ist auf den meisten historischen Straßen der Einbecker Innenstadt schlicht kein Platz, um an Fahrrädern vorbeizuziehen. Autofahrende müssen sich dahinter einordnen. Und die StVO legt weiter fest: „Mit Fahrrädern darf nebeneinander gefahren werden, wenn dadurch der Verkehr nicht behindert wird.“ Wenn also schon ein einzelnes Fahrrad nicht sicher überholt werden kann, dann können mehrere Radfahrende gut und gerne nebeneinander fahren.

Aber gut, auch Symbolpolitik trägt einen wichtigen Teil zum gesellschaftlichen Umdenken in Sachen Mobilitätswende bei, und dadurch vielleicht zur Erhöhung der tatsächlichen Verkehrssicherheit. Schließlich hängt jetzt auch vom Rathaus aus sichtbar ein großes Transparent über der Einfahrt zum Ostertor mit der Aufschrift „Fahrradstraße“ – die Stadt macht also ordentlich Werbung fürs Rad, auf dass sich doch bald alle Verkehrsteilnehmer*innen Einbecks der Existenz dieses Verkehrsmittels bewusst werden.

Zur Eröffnung der Straße sind nun gut 20 Teilnehmende gekommen, darunter diverse Kommunalpolitiker*innen, Vertreter der örtlichen Polizei und die zuständigen Amtsträger*innen der Stadtverwaltung. Alle freuen sich über das große Interesse, die Stimmung ist leicht unschlüssig und aufgekratzt. Der Bürgermeisterin ist während ihrer kurzen Ansprache die Sorge vor wütendem Protest aus der Bevölkerung anzumerken, sie versucht schon vorauseilend zu beschwichtigen, indem Sie in etwa erklärt: „Sie können als Radfahrende hier jetzt nebeneinanderfahren, wobei es besser ist, wenn Sie weiter hintereinander fahren.“ Im Klartext heißt das: Radfahrende, werdet angesichts eurer „neuen“ Freiheit bloß nicht übermütig! Später lässt sich ein Stadtratsmitglied zu der Aussage hinreißen: „Wir sind Dörfler! Und als Dörfler werden wir hier NIE mit dem Fahrrad entlangfahren!“ Ob das als ein Zeichen des Protests oder als guter Vorsatz zu verstehen war, bleibt offen. Der Weg zur Verkehrswende auf jeden Fall noch weit.

Eine weitere Stellschraube, an der es aktuell noch hakt, wird bei der Zufahrt zur Fahrradstraße am Möncheplatz ersichtlich. Wenige Tage vor der Eröffnung hatte die Stadtverwaltung die Straßenmarkierungen nachmalen lassen, erneuert wurde dabei auch die gestrichelte Linie des Fahrradschutzstreifens. Ein Schutzstreifen auf der Fahrradstraße? Das ergibt selbstverständlich keinen Sinn, besonders nicht am Ende der Einbahnstraße, in die eh keine Kraftfahrzeuge einbiegen dürfen. „Das IST kein Schutzstreifen“ ist auf Nachfrage die wiederholte Reaktion der Stadtverwaltung, „ein Versehen“ die Antwort der Polizei. Was an Markierungen dafür noch fehlt sind schöne große Fahrrad-Piktogramme auf dem Asphalt. Die Stadtverwaltung hält sich bedeckt, wann das passiert, die Polizei ist optimistisch, dass das noch kommt.

Überhaupt, wie soll es weitergehen mit dem Nahmobilitätskonzept in Einbeck, dessen Umsetzung der Stadtrat vor inzwischen Jahren beschlossen hat? Jetzt heiße es erst einmal abwarten und evaluieren, ist auch hier die verhaltene Einschätzung vonseiten der Stadtverwaltung. Vielleicht muss erst wieder irgendjemand auf einen Baum klettern, damit sich in Sachen Verkehrswende etwas bewegt. Eine positive Note zum Schluss: Der Betreiber des Hotels Einbecker Hof hat den Gewinn für sein Haus inzwischen erkannt: „Wir sind jetzt Einbecks erstes und einziges Hotel an der Fahrradstraße!“

Erster Einbecker Rufbus gut angenommen

„Machen und Lachen“ ist ein Motto, dem die Lastenradinitiative „Bolle“ jüngst zum närrischen Karnevalsumzug in Holtensen wieder einmal mit großer Einsatzfreude folgte. In Holtensen konnte im Sommer letzten Jahres das erste Dorflastenrad im Stadtgebiet Einbeck eingeführt werden. Mit Hilfe des Sponsors RENOLD als in Holtensen / Juliusmühle ansässigem Unternehmen konnte ein hochwertiges Yuba-E-Lastenrad inklusive eines Carla Cargo Anhängers angeschafft werden. Das Gespann kann von den Bewohnern des Dorfes kostenlos ausgeliehen werden. Das Dorflastenrad stellt seitdem eine Möglichkeit dar, der „Alternativlosigkeit“ zum Auto für auf dem Dorf lebende Menschen die Stirn zu bieten. Das Dorflastenrad wird regelmäßig ausgeliehen und ist seit seiner Einführung mal im Einbecker Stadtbild, regelmäßig auf Supermarktparkplätzen in Markoldendorf oder auch oft als Familienkutsche bei Sonntagsausflügen zu sehen.

Das Dorflastenrad und auch das private E-Bike stellen aber natürlich nur eine Möglichkeit dar, die Mobilität auf dem Dorf vom Auto unabhängiger zu machen. Nicht jeder kann oder mag den Weg zum Einkaufen, zum Arzt oder zum Ausflug in die Umgebung auf dem E-(Lasten-)Rad zurücklegen. Gerade ältere Menschen und Kinder, die im Stadtgebiet bereits allein unterwegs sein können, brauchen einen öffentlichen Personennahverkehr, der sich mehr an ihren Bedarfen als an einem meist recht ausgedünnten starren Fahrplan orientiert. Hier kommen schon seit Jahren in vielen deutschen Kommunen sogenannte Rufbusse zum Einsatz. Ein Rufbus wird telefonisch oder per App gebucht und fährt nur, wenn auch Buchungen vorliegen. Solche Modelle sparen im ersten Schritt schon einmal umweltschädliche Leerfahrten. Ökologisch noch sinnvoller und dabei viel stärker auf die Bedarfe der Fahrgäste angepasst sind sogenannte Bedarfsverkehre.

Bei solchen innovativen Nahverkehrsangeboten können Per App oder Telefon barrierefreie Fahrzeuge bequem zu einer Vielzahl von Haltestellen im Stadtgebiet bestellt werden. Es gibt keinen starren Fahrplan oder festgelegte Routen. Innerhalb des Bediengebiets kann jede Verbindung (Haltestelle zu Haltestelle) gebucht werden. Durch das flexible System entstehen kurze Reisezeiten, kurze Wege zur Haltestelle, da zusätzliche Haltepunkte angeboten werden können, keine Aufpreise zum regulären Linienverkehr, Buchungen können spontan oder auch über Tage im Voraus platziert werden und die Bezahlung kann auch direkt per App erfolgen.

„Ich finde es prima, dass von Bolle das Thema bedarfsorientierter ÖPNV auf dem Dorf im Rahmen des Karnevalsumzuges aufgenommen wurde. Das Leben auf dem Dorf sollte durch eine stetige Weiterentwicklung des Mobilitätskonzeptes immer noch interessanter gemacht werden, wobei wir hier in Holtensen aufgrund der Linie Einbeck Dassel noch relativ gut angebunden sind. Auf abgelegeneren Dörfern Einbecks könnte der bedarfsorientierte ÖPNV den Lebensstandard sicherlich noch signifikanter steigern.“ so Thomas Kahle, Ortsbürgermeister von Holtensen.

Ein Beispiel dafür, dass ein öffentlicher Bedarfsverkehr funktioniert und für die Mensch merklich die mobile Flexibilität steigert ist zum Beispiel das G-Mobil im nahe der holländischen Grenze gelegenen Gronau. „Bolle“ findet einen solchen modernen Bedarfsverkehr klasse. Statt lange auf die Einführung zu warten hieß es zum Karneval in Holtensen also „machen und lachen“. Mit einem höchstflexiblen „RUFBUS“ in Form eines VOWAG-Lastenrades als Zugmaschine und einem Pritschenanhänger bestückt mit drei Gartenbänken konnten bis zu 12 Personen im Rahmen des Karnevalsumzuges höchst individuell den umweltfreundlichen Shuttle nutzten. Die an den Straßen stehenden Karnevalsfreunde konnten sich ganz spontan zu einer Mitfahrt entscheiden. Der erste „RUFBUS“ im Stadtgebiet Einbeck wurde dabei ausgesprochen gut angenommen.

Unser Dank gilt an dieser Stelle ganz besonders:

  • Die Holtenser Karnevalsfreunde für die freundliche Einladung – vielen Dank, wir hatten viel Spaß
  • Dem Einbecker Lastenrad-Hausmeister: Wer ihn noch nicht kennt, der sollte ihn mal buchen. Sei es, den Garten in Schuss zu bringen, sei es, die Wohnung zu Renovieren oder eben das komplette Haus in Ordnung zu bringen. Christian hat alles im Blick und weiß auch, wie man ’nen Cargoanhänger im Null-Kommo-Nix zu einem Ruftaxi umbaut. Danke Christian.
  • Weißenborn Maschinenbau GmbH – immer wieder steht uns das Team Weißenborn mit Rat und Tat zur Seite, wenn es darum geht, unsere Lasten-Stahlrösser umzubauen und für den praktischen Einsatz startklar zu machen. Unser großer Pritschenanhänger hat für unseren Einsatz als Cargoanhänger bzw. Rufbus diesmal eine komplett neue Anhängekupplung bekommen. Herzlichen Dank für die professionelle Unterstützung.

“Höchstens symbolischer Akt”

Erste geplante Fahrradstraße in Einbeck hat Verbesserungspotenzial

von Valentin und Lotte

Am Samstag, den 26. November 2022, fand mit gut ein Dutzend Teilnehmenden die allmonatliche Fahrrad-Demo durch Einbeck statt. Neben der gewohnten Route über Grimsehlstraße und Altendorfer Tor führte die Demo diesmal zusätzlich durch das Ostertor und den Neuen Markt. Wie in der Ratssitzung des Bauausschusses am vergangenen Dienstag angekündigt, sollen diese Straßen zeitnah zu einer Fahrradstraße umgewidmet werden.

Bei der Zwischenkundgebung am Neuen Markt Ecke Hohe Münsterstraße lobte ein Teilnehmer zwar, dass eineinhalb Jahre nach Veröffentlichung des Nahmobilitätskonzepts nun endlich erste Maßnahmen ergriffen werden, kritisierte jedoch die Zurückhaltung, mit der dies geschehe. Die Fahrradstraße soll nämlich ohne Einschränkungen für den Kfz-Verkehr umgesetzt werden, nicht einmal Parkplätze sollen dafür weichen. Damit entspricht die Maßnahme nicht mehr der eigentlichen verkehrsrechtlichen Definition einer Fahrradstraße, und auch an der aktuellen Gefahrenlage für Radfahrende speziell an der Ecke Neuer Markt / Hohe Münsterstraße wird sich aller Vorraussicht nacht nichts ändern. Die Umwidmung zur “Fahrradstraße” in der geplanten Form wird sich höchstens als symbolischer Akt und dezenter Hinweis auf Rücksichtnahme niederschlagen.

Alle, die regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs sind, wissen, was es bedeutet auf die Rücksichtnahme von Autos angewiesen zu sein: Überholvorgänge mit weniger als einem Meter Abstand sind keine Seltenheit. Die Kampagne „Einbeck nimmt Rücksicht“ versucht vergeblich mit Schildern auf die Einhaltung des gesetzlichen Sicherheitsabstandes von 1,50m hinzuwirken. Dabei zeigen zahlreiche Studien, nicht die Appelle an Rücksichtnahme, sondern konkrete bauliche Maßnahmen schaffen die nötige Verkehrssicherheit. Für eine sichere Fahrradinfrastruktur braucht es mehr autofreie Fläche.

Am Beispiel des Ostertor / Neuer Markt bedeutet das mindestens das Streichen der Parkplätze im Kurvenbereich Ecke Hohe Münsterstraße, da hier Fahrradfahrende, die in Richtung Rathaus unterwegs sind für entgegenkommende Autofahrer erst sehr spät zu sehen sind. Auch die Sperrung oder Teilsperrung für den Autoverkehr ist machbar, schließlich ist der Möncheplatz über drei weitere Straßen erreichbar. Realisiert durch einen Poller oder eine Schranke muss dabei kontrolliert werden, dass die Sperrung auch eingehalten wird. Erst mit solchen Maßnahmen verdient eine Straße den Begriff „Fahrradstraße“.

Zur Abschlusskundgebung der Fahrrad-Demo auf dem Möncheplatz wurde erneut die Bauausschusssitzung aufgegriffen: „Mit den aktuellen Entwicklungen zeigt sich erneut deutlich, dass die Stadt das Nahmobilitätskonzept nicht als einen elementaren Faktor einer sozial gerechten Gestaltung des öffentlichen Raums verstanden hat. Stattdessen behandelt sie das Thema als Nebensache, welche hinter anderen prestigeträchtigen Projekten, wie dem Bau neuer Einkaufszentren, Hotels oder umweltpolitisch enorm fragwürdiger Neubaugebiete, zurückstehen muss“, kritisierte Lotte Herzberg die aktuelle Stadtpolitik.

Nach der Fahrrad-Demo trafen sich einige Aktive zur Vernetzung und weiteren Planung. Die kostenlose Ausleihplattform “Bolle” für Lastenräder in Einbeck (www.lastenrad-einbeck.de) wird vorraussichtlich weiter wachsen, sodass sich mehr Menschen an der Nutzung von Lastenrädern und erfreuen können. Das Angebot soll in den kommenden Monaten um sogenannte Inklusions-Räder erweitert werden. Diese Räder sind dazu gedacht, zusammen mit mobilitätseingeschränkten Menschen auf einem Fahrrad unterwegs sein zu können. Denkbar sind hierbei auch Ausflüge mit Menschen in Alten- oder Pflegestätten. Auf https://einbeck.endlichverkehrswende.de gibt es zu allem weitere Informationen.

Die Verkehrswende-Initiative ist ein offener Zusammenschluss und freut sich über weitere Mitstreiter*innen. Auch Menschen aus den umliegenden Ortschaften sind eingeladen, für eine Verbesserung der Fahrradinfrastruktur mit einzustehen. Aufgrund der frühzeitigen Dunkelheit sind die Fahrrad-Demos in den kommenden Monaten auf den letzten Samstag im Monat verlegt, Start ist jeweils um 11 Uhr an der Jungen Linde im Hubeweg. Nächster Termin ist somit Silvester.

Monatliche Fahrrad-Demo ab heute jeweils am letzten Samstagvormittag im Monat – 11 Uhr geht’s los

Die allmonatlichen Fahrrad-Demos für eine bürgerfreundliche und nachhaltige Verkehrswende in Einbeck sind inzwischen schon fest in der Ilmestadt etabliert. Für die kommenden drei Fahrrad-Demos im November, Dezember und Januar möchten die Organisator*innen den Termin vom letzten Freitag auf den Vormittag des letzten Samstags im Monat verschieben. Der nächste Startpfiff zur Fahrraddemo wird also am Samstag, den 26. November um 11 Uhr erklingen. Startpunkt bleibt wie bisher auch die Jungen Linde am Hubeweg 1. Das Ziel der Fahrraddemo wird am Markplatz in Höhe des just entstehenden Verkehrswende-Shop „ein.bike“, Marktplatz 31, sein.

Der neue Termin soll es noch mehr Menschen möglich machen, an der rollenden Fahrradversammlung teilnehmen zu können. Durch die Durchführung am Vormittag kann während der dunklen Jahreszeit auch weiterhin bei Tageslicht geradelt werden. Menschen, die sich ebenfalls für eine zukunftsgewandet und nachhaltige Entwicklung der lokalen Verkehrsinfrastruktur einsetzten möchten, sind herzlich dazu eingeladen, sich zur Fahrraddemo mit auf den Sattel zu schwingen.

Im Anschluss an die Fahrraddemo treffen sich um 13 Uhr Interessierte rund um bessere Rad- und Fußinfrastruktur, ÖPNV und Verkehrswende im Einbecker Kulturbüro am Möncheplatz 1. Neue Gesichter in der Runde werden herzlich willkommen geheißen.

In den kommenden Monaten wird in einer Arbeitsgruppe am konkreten Verkehrswende-Plan für die Stadt Einbeck und Umgebung gearbeitet. Dieser soll sodann im Frühjahr zum Beginn der Fahrradsaison 2023 veröffentlicht und der Stadt überreicht werden.

Startpunkt: Parkplatz der Jungen Linde, Hubeweg 1, 37574 Einbeck

Endpunkt: regelmäßig Einbecker Marktplatz

Verantwortlicher Veranstalter:

rotierend jeweils die der Initiative verbundenen Institutionen. Das sind bisher:

  • K20 Projekthaus | Knickstraße 20 | 37574 Einbeck
  • ADFC Einbeck / Northeim | Fürst-Hardenberg-Straße 21 | 37154 Northeim
  • Konzert- und Kulturfreunde Einbeck e.V. | Lange Brücke 1 | 37574 Einbeck
  • Bolle – Lastenrad Einbeck | Lange Brücke 1 | 37574 Einbeck

Verkehrssicherheit für Radfahrer:Innen im Fokus der Verkehrswende Initiative Einbeck

Auf der jüngsten monatlichen Fahrrad-Demo durch Einbeck hat sich die Verkehrswende-Initiative für die Sicherheit auf den Einbecker Schulwegen stark gemacht. Die Gruppe mit gut zwei Dutzend Teilnehmern besichtigte dabei exemplarische Problemstellen der städtischen Verkehrsführung. Die Zwischenkundgebung fand vor der Goetheschule in der Schützenstraße statt.

Die dortige, nach Ansicht der Verkehrswende-Initiative mangelhafte Straßengestaltung sei ein trauriges Beispiel dafür, wie bisher bei der Stadtplanung Prioritäten gesetzt würden, sagte Lotte Herzberg: »Es ist ein gefährlicher Fehler anzunehmen, dass Verkehrssicherheit entsteht, wenn Eltern, Stadtverwaltung und Verkehrspolizei Kinder und Jugendliche zu «verantwortungsvollem” Radfahren ermahnen, an der tatsächlichen Verteilung des öffentlichen Raums aber nichts ändern wollen. Verkehrssicherheit liegt nicht in der Verantwortung der schwächsten Verkehrsteilnehmer, sondern bei Personen in politischen Entscheidungspositionen.« Tatsächlich seien auf dieser Hauptroute für Schüler lediglich sogenannte Schutzstreifen für Radfahrer aufgezeichnet.

Fachkreise würden hierfür seit Jahren eine Mindestbreite von 1,85 Meter empfehlen und mittelfristig einen Ausbau zu geschützten Radfahrstreifen oder andere verkehrsberuhigende Maßnahmen. Die Schutzstreifen vor der Goetheschule unterschreiten hingegen mit 1,15 Metern die gesetzlichen Mindestmaße. Auch für das ungeschulte Auge seien sie zu schmal, da nicht einmal das dazugehörige Fahrrad-Symbol in den Schutzstreifen passe. Die Route der Fahrrad-Demo führte diesmal auch durch Wohngebiete und über den Negenborner Weg.

»Auch hier braucht es noch einiges an Umsetzung für ein sicheres Fahrradwegenetz, damit sich überhaupt alle aufs Rad trauen«, hieß es von der Verkehrswende-Initiative. Der Negenborner Weg sei eine der wichtigsten Verbindungen zu den Schulen. Hier fehlten beidseitige Fahrradwege oder eine Rad-Vorrangregelung, die genug Schutz für die Kinder gewährleisten könnten. Auch Eltern mit Fahrrad-Anhängern und Lastenrädern benötigten genug Platz, um nicht der Gefahr ausgesetzt zu sein, angefahren zu werden.

Für die kommenden Monate seien weitere Veranstaltungen in Planung. So findet voraussichtlich am 10. September das erste Verkehrswende-Fest in Einbeck statt. Organisiert von einem breiten Bündnis lokaler Akteure, soll an dem Tag für eine lebenswerte Stadt und die Einrichtung von Fahrradstraßen geworben werden. Alle Interessierte sind eingeladen, sich mit ihren Ideen bei der Gestaltung des Aktionstages einzubringen.

Text: Verkehrswende Initiative Einbeck

Podcast Politik: Alexander Kloss – parteilos, aber nicht ideenlos

Von der Liebe zum Heimathafen Einbeck

Von kaum einem Mitglied im Einbecker Stadtrat ist seit gut einem Jahr mehr zu hören, als von Alexander Kloss. Der im Sommer letzten Jahres nach rund 25 Jahren aus der SPD-Fraktion ausgetretene Lokalpolitiker wirkt ungezügelt und gerade in dieser Freiheit ausgesprochen diszipliniert. Diszipliniert vor allem auch im Hinblick auf die beachtliche Zahl von eigenen Anträgen, die er in den Rat einbringt. Wir haben uns gefragt, was den parteilosen Ratsherren antreibt… – erfahren haben wir im Gespräch mit ihm dann weitaus mehr von und über ihn. Nun wissen wir auch, was ihn bewegt, was ihm für Einbeck und die politische Arbeit auf lokaler Ebene vorschwebt und was wir von ihm bis zur Wahl und im Falle eines Wahlerfolges auch darüber hinaus erwarten dürfen.

Antrag 11 des Ratsherren Alexander Kloss: Elektronisches Parkleitsystem für das Parkhaus „Am Brauhaus“

Anmerkung der Redaktion: wir präsentieren Ihnen hier unverändert die von A. Kloss auf facebook veröffentlichte Präsentation seines Antrages Nr. 11

Betongold für die Stadtkasse: Digitales Parkleitsystem für das Parkhaus „Am Brauhaus“Hier kommt nun mein Ratsantrag Nr. 11 – eher ein kleineres Thema, aber mit durchaus großer Wirkung!

Kennen Sie eigentlich Einbecks größtes Parkhaus? Falls nicht, dann geht es Ihnen wie ganz vielen Einwohnerinnen und Einwohnern unserer Stadt. Versteckt und kaum beworben fristet es sein Dornröschendasein inmitten unserer historischen Altstadt.

Alle paar Jahre kommt im politischen Raum – u.a. auch von mir – die Frage zu der Immobilie, ob man sie denn nicht besser vermarkten könne. Regelmäßig wurde dann auf die gute Auslastung mit Dauerparkern verwiesen…

Ich mochte und mag das bis heute nicht so richtig glauben, denn so viele Dauerparker wird es vermutlich in der Nachbarschaft gar nicht geben, als dass man das gesamte Parkhaus damit würde füllen können…

Dazu kommt die aus meiner Sicht unbefriedigende Ausschilderung unseres Vorzeige-Parkhauses: Blechschilder, sehr kleinteilig beschriftet, unbeleuchtet, teilweise unansehnlich…

Dabei könnte eine bessere Ausschilderung im wahrsten Wortsinne für ein „volles Haus“ und damit sprudelnde Einnahmen sorgen. Und es geht doch so einfach, denn hier müssen wir das Rad nun wirklich nicht neu erfinden: Ein Blick z.B. nach Duderstadt zeigt, wie man am Rande des Eichsfeldes schon vor rund 20 Jahren Parkverkehre digital lotst.

Am Ostersamstag bin ich nachmittags extra ins Parkhaus gegangen, um ein für alle Mal mit der Legende der vielen Dauerparker aufzuräumen. Auf den obersten vier Etagen fand sich gerade mal ein einziges Auto…! An einem solchen Tag, noch dazu während des Lockdowns, sind die meisten Menschen nicht mit ihrem Auto unterwegs. Aber im Parkhaus „Am Brauhaus“ haben sie ihr Fahrzeug definitiv auch nicht dauerhaft abgestellt.

Meine Klare.Kante-Meinung: Hier muss endlich etwas passieren! Das Parkhaus wurde seinerzeit mit reichlich Steuermitteln gebaut und ist in einem hervorragenden baulichen und technischen Zustand! Warum wird dieses „Rettungsschiff für die verzweifelt einen Parkplatz Suchenden“ oder auch für ortsfremde Touristen nicht endlich vernünftig beworben?

Meine Vorschläge: Gut sichtbare Digitalanzeigen und Bodenmarkierungen leiten künftig Parkplatzsuchende proaktiv in das Gebäude. Eine höhere Auslastung bedeutet automatisch auch höhere Einnahmen für die Stadtwerke als Betreiber und mittelbar für die Stadt Einbeck als Eigentümer der Stadtwerke. Lesen Sie in meinem beigefügten Antrag, wie es funktionieren kann!

Herzlichst,Ihr Alexander Kloss

Kahlschlag auf der Kühner Höhe

Auch und gerade so etwas gehört zu meinen Aufgaben als Ratsmitglied: Heute hatte ich eine Ortsbegehung am Spielplatz Kühner Höhe. Mehrere Anwohner hatten sich bei mir über diverse gefällte Bäume und eine aus ihrer Sicht unzureichende Pflege der Grünanlagen zwischen Spielplatz und Teichenweg beschwert.Nach Feierabend habe ich mir also spontan die Örtlichkeiten zusammen mit einem Betroffenen angesehen, Fotos gemacht und im Anschluss direkt eine entsprechende schriftliche Anfrage an die Stadtverwaltung und den Bauhof formuliert. Über die Antwort werde ich die Anlieger schnellstmöglich informieren.In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Rücksicht auf Flora und Fauna bereits im Kindergarten vermittelt werden, wirkt dieser Kahlschlag an dem beliebten Abenteuerspielplatz wenig vorbildlich – zumal die Stümpfe praktisch keine Fäulnisspuren aufweisen. Auch die Demontage einer beliebten, massiven Tischtennisplatte am Spielplatz sorgte bei den Anwohnern für Kopfschütteln.Ich schreibe das hier nicht, damit Sie, liebe Follower, merken, dass ich mich kümmere… Das ist für mich selbstverständlich!Nein, ich poste das hier, um Sie zu motivieren, bei Fragen, Beschwerden oder Anregungen ohne Scheu auf uns Ratsmitglieder zuzugehen. Wir vertreten Ihre Interessen! Zumindest sollte das im Idealfall so sein![….]

Empfehlung von einbeck.blog:

Alexander Kloss hat diesen Beitrag auch auf facebook platziert. Dort wurde bereits kontrovers über das Thema Baumschnitt diskutiert:

https://www.facebook.com/einbecker76/posts/3505567973000958

Einbecker Jugendparlament – wir bauen darauf….

Bett raus – Schreibtisch rein.

Einbecker Jugendlichen eine Stimme geben. Ein Vorhaben, dass Jugendpfleger Henrik Probst schon seit sehr vielen Jahren umgesetzt sehen möchte. Nun soll es mittels einer kraftvollen und entschlossenen Initiative aus dem Wahlpflichtkurs Gesellschaftslehre an der IGS Einbeck begleitet durch Lehrer Florian Fechner endlich wahr werden –  ein durchaus umfangreiches Vorhaben!

Schon die organisatorischen Aufgaben zur Aufstellung eines gewählten Jugendparlementes sind beachtlich. Da ist z.B. die umfangreiche Wahlvorbereitung, bei der alle zwischen 13 bis 17jährigen Jugendlichen in Einbeck offiziell und fristgericht per postalisch zugestellten Brief einzuladen sind. Dann die eigentliche Wahl in Coronazeiten und die damit notwendige Aufstellung eines Wahlausschusses. Ebenfalls ein ordentlicher Arbeitsaufwand steckte darin, die Satzung und die Wahlordnung für das Jugendparlament aufzusetzen.

Für die eigentliche Arbeit der sodann ab Herbst offiziell gewählten LokalpoliterInnen wird derzeitig in der Jungen Linde am Hubeweg 1 in direkter Nachbarschaft zum Neuen Rathaus ein Büro für das dann aktive Jugendparlament eingerichtet.

In einem der bisherigen Gästezimmer im ersten Stock der JuLi haben die Arbeiten kurz nach dem Planungsgespräche zwischen Jugendpfleger Henrik Probst, der im Haus der Jugend beschäftigen Sozialpädagogin Kristina Hanke sowie der JuLi-Leiterin Patricia M. Keil unverzüglich begonnen.

Bett raus – Schreibtische rein. In diesem Sinne wird derzeitig im ersten Renovierungsschritt die Strom- und Internetversorung neu erschlossen. Nach diesem Bauabschnitt geht’s dann an die Malerarbeiten und schließlich an die Ausstattung des Raumes. Schüler und Schülerinnen des Wahlpflichtkurses Gesellschaftslehre der IGS sollen bei der Gestaltung des Raumes dann natürlich bereits gedanklich mit eingebunden werden.

„Kinder an die Macht…“ – 1986 als phantastiche Idee von Herbert Grönemeyer poetisch besungen – 2021 endlich auch in Einbeck in entschlossener Form umgesetz. Wir freuen uns auf spannende politische Diskussionen unter dem Dach der JuLi!